Krankheiten bei Kindern: Die Wichtigkeit offener Kommunikation

Es ist tragisch, von dem Vorfall während einer Klassenfahrt zu hören, bei dem ein 13-jähriges Mädchen, das an Diabetes litt, verstorben ist. Ihre Gesundheit verschlechterte sich täglich, bis sie schließlich im Krankenhaus verstarb. Die Lehrerinnen waren sich nicht der Vorerkrankung bewusst und hatten diese auch nicht schriftlich angefragt. Daraufhin wurden sie wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen angeklagt.

In diesem Artikel möchte ich nicht die Schuldfrage diskutieren, sondern betonen, wie wichtig es ist, immer offen über Krankheiten, Allergien und Beeinträchtigungen zu sprechen. Das betrifft nicht nur Lehrerinnen, sondern auch Kindergärtnerinnen, Tagespflegerinnen, Trainerinnen und andere Personen, die regelmäßigen Kontakt mit Kindern haben. Nur so kann im Ernstfall angemessen reagiert und dem Kind geholfen werden.

Ich selbst hatte eine ähnliche Erfahrung als Judo-Trainer, als plötzlich ein Kind auf der Matte einen epileptischen Anfall erlitt. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir nichts von der Vorerkrankung des Kindes bekannt, und auch die Eltern hatten mich nicht informiert. Ich erkannte die Situation nur, weil ich zuvor bei einem Judo-Wochenendlehrgang dabei war, bei dem ein anderer Judoka einen epileptischen Anfall hatte und die Trainer wussten, wie sie reagieren mussten. Wir hatten viel darüber gesprochen, und ich hatte mich später bei Ärzten informiert.

Nachdem ich mit den Eltern gesprochen hatte, erklärten sie mir, dass sie sich nicht getraut bzw. geschämt hatten, die Krankheit ihres Kindes offenzulegen, weil andere Sportvereine das Kind deshalb abgelehnt hatten. Außerdem war das Kind bereits seit einiger Zeit anfallsfrei.

Beim nächsten Training haben wir in unserer Judo-Gruppe offen über diese und andere Krankheiten und Allergien gesprochen. Vor allem für diese Kinder, bei denen es ärztlich in Ordnung oder sogar befürwortet wird, ist es wichtig, Sport zu treiben und am normalen Leben teilzunehmen. Es sind Kinder, nicht gesund, aber Kinder.

Diese Geschichte unterstreicht die Bedeutung der Offenheit im Umgang mit Krankheiten, sowohl für die Sicherheit des Kindes als auch für die Sensibilisierung der Umgebung. Es ist wichtig, dass wir alle dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, in dem Kinder sich sicher fühlen und im Bedarfsfall angemessene Unterstützung erhalten können.

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