Wir fordern Mobile Testzentren vor Ort in den Grundschulen und sobald wieder möglich PCR Pool- und Einzelproben (Rückstellprobe) im Rahmen der PCR-Lolli-Testung zurück.

Unsere Kinder haben bereits genug Unterrichtsausfall gehabt, jetzt reicht es.

Die Schere zwischen Arm und Reich nimmt bereits seit Jahren zu. Daher ist es sehr wichtig, dass die Schere zwischen guten und schwächeren Grundschülern nicht weiter auseinander geht. Bei den schwächeren Kindern fehlte bereits vor Corona die Unterstützung, der Platz zum Lernen und die passenden Geräte. Da nun mit Corona der Distanzunterricht stattfindet und immer mehr Unterricht ausfällt, sind diese Dinge wichtiger denn je. Anfang 2020, also zu Beginn von Corona habe ich alte Laptops gesammelt, diese aufgerüstet und sozial schwachen Familien und Flüchtlingsfamilien mit Schulkindern geschenkt, damit die Schüler am Distanzunterricht teilnehmen konnten.

Laut einer repräsentativen Umfrage der Robert Bosch Stiftung gehen 80 % der Lehrkräfte davon aus, dass sich die soziale Ungleichheit durch die Schulschließung verstärkt hat.

Wie wird in den Grundschulen getestet bzw. wie wurde vorher getestet?
Bis zum 26.01.2022 wurde von allen Grund- und Förderschulen von allen Schülerinnen und Schüler einer Klasse Pool- und Einzelproben (Rückstellprobe) im Rahmen der PCR-Lolli-Testung abgeben.

Fiel der PCR-Test positiv aus, hat das Labor die Einzelprobe (Rückstellprobe) des Pools PCR getestet und nur die Schüler mit einem positiven Ergebnis mussten am nächsten Tag zu Hause bleiben.

Aufgrund der fehlenden Kapazitäten von PCR-Tests hat das Land NRW die Testungen in den Grundschulen geändert. Seit dem 26.01.2022 werden zweimal die Woche von allen Schülerinnen und Schüler einer Klasse Poolproben im Rahmen der PCR-Lolli-Testung abgegeben. Es ist keine Abgabe von PCR-Rückstellproben (Einzelproben) an die Labore mehr vorgesehen.

Fällt der PCR-Test positiv aus, müssen jetzt alle Schüler bis zum nächsten negativen Pool-Test jeden Morgen zum Unterrichtbeginn einen negativen Schnelltest vorlegen.

Es werden doch Tests in den Schulen angeboten?
Das ist richtig. In der 1. Stunde, meist von 08:15 bis 9 Uhr, werden alle Kinder der Klasse (Pool) unter der Aufsicht vom Lehrpersonal mit einem Selbsttest getestet. Im positiven Fall werden die Eltern angerufen und müssen ihre Kinder abholen. Hier fällt aktuell für die betroffenen Schüler mindestens zweimal die erste Stunde Unterricht aus. Wie viel Unterricht soll noch ausfallen? Vor allem, wenn es andere Möglichkeiten gibt, die mindestens genauso sicher sind.

Warum testen die Eltern ihre Kinder nicht in den vorhandenen Testzentren?
Die Ergebnisse der PCR Pool Tests sollen laut des Schulministeriums bis 20:30 Uhr an die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Schulen mitgeteilt werden. Im positiven Fall informiert die Schule dann die betroffenen Eltern darüber.

Da das Schulministerium die Regelung umgesetzt hat, ohne zu überprüfen, ob sie umsetzbar ist, stehen die Eltern vor einer großen Herausforderung: Die meisten Teststellen sind nach 18 Uhr bzw. spätestens um 20 Uhr geschlossen. Danach liegen die Kinder bereits im Bett. Auch öffnen die meisten Testzentren erst nach 8 Uhr, sodass ein Test vor der Schule nicht möglich ist.

Warum öffnet man nicht einfach die vorhandenen Testzentren früher?
Das wäre eine Möglichkeit, so öffnet jetzt bei uns in Witzhelden die Apotheke „Neue Apotheke“ bereits um 7:45 Uhr das Testzentrum. Hierfür noch einmal mein herzlicher Dank!

Bei einem positiven Pool-Test (Klasse) mit bis zu 25 Kindern mag es bei einem Testzentrum mit 2-4 Testern funktionieren. Doch was passiert, wenn es mehrere Klassen (Pools) betrifft? Sollen die Kinder sich bereits ab 6 Uhr morgens draußen anstellen, bei den aktuellen Wetterverhältnissen?

Ein weiteres Problem ist, dass in offiziellen Testzentren nur mit Ausweis und im Beisein eines Erziehungsberechtigten getestet werden darf. Hinzukommt, dass das Testergebnis per Mail zugestellt wird und dieses der Schulen in Papierform vorzulegen ist. Schule und Digitalisierung, mehr brauche ich hier nicht zu sagen.

Das führt dazu, dass viele betroffenen Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren werden und es dadurch bei den Schulen zu einem Verkehrschaos kommen wird bzw. der Verkehr deutlich ansteigen wird.

Warum brauchen wir Testzentren vor Ort in den Grundschulen?
Zu den Testzentren vor Ort, in den Grundschulen z.B. Turnhallen, können die Kinder wie gewohnt allein zu Fuß gehen. Wünschenswert wäre ein separater Eingang zum Testzentrum für die betroffenen Kindern. Sie könnten hier vom Fachpersonal getestet werden und im positiven Fall würden sie von den Eltern abgeholt.

Das positive Kind könnte Ihr Kind sein? Es könnte andere Kinder anstecken? Möglich ist das natürlich, aber deutlich sicherer als das aktuelle Verfahren. Wir sollten aber auch nicht außer Acht lassen, dass die Kinder bereits einen ganzen Schultag hinter sich hatten. Auch könnte man in den Testzentren (Sporthallen) die zu testenden Kinder nach Klassen (Pools) räumlich trennen u. v. m. Unter den aktuellen Umständen ist dieses Verfahren meiner Meinung nach die beste Lösung für unsere Kinder und Eltern.

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